Generali Schweiz schliesst 2020 bei einem stabilen Prämienvolumen mit einem soliden operativen Geschäft. Wie in den Jahren zuvor äufnet Generali Schweiz ihre Garantiereserve. Diese Stärkung des finanziellen Fundaments als Basis für ein langfristig profitables Wachstum führt zu einem negativen Gesamtergebnis.
Das vergangene Geschäftsjahr war ein besonderes. Für die hiesige Wirtschaft als Ganzes, speziell aber auch für die Versicherungsindustrie und damit Generali Schweiz. Andreas Krümmel, CEO Generali Schweiz: «Die Covid-Pandemie hat deutlich gemacht, wie fragil unsere vernetzte Welt sein kann und hat neue Arbeitsrealitäten aufgezeigt. Trotz grosser Belastung haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine tolle Leistung erbracht. Sie haben dafür gesorgt, dass Generali Schweiz, abzüglich der Sondereffekte, gut durch ein Jahr mit rückläufiger Wirtschaftsleistung gesteuert ist.»
Mindestens so stark hat Generali Schweiz aber auch die weiterhin anhaltende Tiefzinssituation in der Schweiz gefordert. Als Anbieter von Lebensversicherungen kämpft Generali Schweiz seit Jahren mit rekordtiefen Zinsen. Diese verunmöglichen es, die notwendigen Erträge mit möglichst risikolosen Anlagen zu erwirtschaften, mit denen die Garantieleistungen der Kundinnen und Kunden gedeckt werden können. «Deshalb hat Generali Schweiz, noch mehr als in den Vorjahren, im Berichtsjahr entschieden, den operativen Gewinn zur Stärkung der Garantiereserve einzusetzen. Wir haben diese zusätzlich mit CHF 615 Mio. gestärkt (CHF 400 Mio. im Vorjahr). Mit diesen Zuweisungen sichern wir als verlässliche Partnerin unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kundinnen und Kunden», so Krümmel. Die Zuführung in die Garantiereserve ist erfolgswirksam und verzerrt das ansonsten solide Jahresergebnis: Bei einem stabilen Prämienvolumen von CHF 1'923.9 Mio. (-1 Prozent) weist Generali Schweiz ein negatives Gesamtergebnis von CHF 301.6 Mio. aus.
Lebengeschäft
Auf das Geschäft mit Lebensversicherungen hatte die Pandemie keine wesentlichen Auswirkungen. Die Prämieneinnahmen mit Lebensversicherungen entwickelten sich im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Die fakturierten Prämieneinnahmen reduzierten sich um 2 Prozent auf CHF 1'118.3 Mio. Die anteilgebundenen Lebensversicherungen bilden mit CHF 736.7 Mio. verdienten Prämien das Kernsegment der Generali Personenversicherungen AG (GPV) und stellen den Hauptteil der Prämieneinnahmen dar. Das Prämienniveau in dieser Sparte konnte dank der Zunahme der Einnahmen aus dem Neugeschäft und dank der Neuausrichtung des Geschäftsmix um rund 0.8 Prozent erhöht werden im Vergleich zum Vorjahr.
Generali Schweiz fokussierte im Berichtsjahr zudem auf die Kapitalisierung der GPV. Die SST-Quote konnte per Ende 2020 deutlich auf 155.5 Prozent gesteigert werden. Ende 2019 lag diese bei rund 100 Prozent. CEO Krümmel: «Die Stärkung der Kapitalisierung der GPV verschafft uns eine bessere Position in der Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern und stärkt das Vertrauen in Generali Schweiz.»
Nichtlebengeschäft
Das Prämienvolumen im Nichtleben-Geschäft hat sich trotz coronabedingt schwierigen Bedingungen um 0.4 Prozent auf CHF 805.7 Mio. leicht erhöht. Auch das Gesamtergebnis nach Steuern lag bei der Generali Allgemeine Versicherungen AG (GAV) mit CHF 55.4 Mio. leicht über Vorjahr (CHF 55 Mio.).
Das Berichtsjahr war ein herausforderndes für das Nichtleben-Geschäft. Weniger Schäden in einzelnen Produktsegmenten wurden kompensiert durch coronabedingt höhere Belastungen in den Bereichen Reise-Annullation und Epidemie-Versicherung sowie durch eine verstärkte Unterstützung bei der Rechtschutz-Tochtergesellschaft Fortuna Rechtsschutz-Versicherungs-Gesellschaft.
Die GAV weist per Ende des Berichtsjahres einen SST-Quotienten von 233.7 Prozent aus und ist damit sehr solide kapitalisiert. Das entspricht einer Zunahme von 23.1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Kapitalanlagen
Die gehaltenen Kapitalanlagen nahmen in der Berichtsperiode um 5.6 Prozent auf CHF 20’571.9 Mio. zu. Die Steigerung resultierte aus der positiven Performance, der Kapitalverstärkung im Leben-Geschäft und dem positiven Neugeldzufluss aus dem Versicherungsgeschäft.
Ausblick
Generali Schweiz wird auch in den kommenden Jahren die Garantiereserve stärken. Für 2021 sind rund CHF 300 Mio. vorgesehen, was sich erneut auf das Jahresergebnis auswirken wird. Das aktuelle Geschäftsjahr wird Teil einer Übergangsphase sein, in der Generali Schweiz ihre mittel- bis langfristige Geschäftsvision und -strategie erarbeitet. Andreas Krümmel: «Im Kern wollen wir uns als Lifetime-Partnerin für die nächsten 10 bis 15 Jahre ausrichten und das Geschäftsmodell der Zukunft entwickeln. Im Rahmen der Strategie der Generali Gruppe streben wir weiterhin ein gewinnbringendes Wachstum an, verbessern das Kapitalmanagement und führen die digitale Transformation weiter.»
Weitere Informationen
Einhergehend mit den Vorgaben über die Offenlegung für Versicherer (Public Disclosure), legt Generali Schweiz für die Gesellschaften Generali Personenversicherungen AG, Generali Allgemeine Versicherungen AG und Fortuna Rechtsschutz-Versicherungs-Gesellschaft AG separate Berichte vor. Die Berichte über die Finanzlage 2020 der verschiedenen Gesellschaften mit den kommentierten Kennzahlen und Jahresabschlüssen finden sich auf der Generali Schweiz-Webseite.