Wichtig für das Familienbudget: Sparen für Notfälle und fürs Alter

Feb 18, 2022.

Wofür sparen Sie als Familie? Kurzfristige Sparziele wie Ferien oder ein neues Auto haben in den meisten Familien Priorität. Themen wie Altersvorsorge oder die Absicherung von Risiken schiebt man vor sich her. Dabei sollten gerade diese zwei Posten in Ihrem Familienbudget erste Priorität haben. Denn ein solches Lebensereignis kann Sie im Nu an die Armutsgrenze bringen. Dasselbe droht im Alter, wenn Vorsorgelücken auftauchen. Unser Experte Guido Studier über langfristige Sparziele und wie man sie ins Familienbudget integriert.

Gut priorisieren, wenn das Geld knapp ist: Zuerst die Risiken, dann das Alter

Mit einer guten Planung können Sie sich finanziell gegen Risiken absichern. Das ist auch mit einem tiefen Einkommen möglich. Danach sollten Sie sich um Ihre eigene Altersvorsorge kümmern. Wichtig: Die Absicherung bei Unfall oder Krankheit sowie die Altersvorsorge gehören im Budget zu den Fixkosten. Wenn die grössten Risiken abgesichert sind und die Zeit nach der Pensionierung geklärt ist, können Sie sich um Ihre kurzfristigeren Sparziele kümmern und den Überschuss Ende Monat mit gutem Gewissen für Familienferien oder ein neues Auto zur Seite legen.

 

Prioritätenliste: Die richtige Reihenfolge gibt Ihnen Sicherheit 

1. Absicherung Eltern

Mutter und Vater teilen sich im Normalfall den Verdienst des Familieneinkommens und die Kinderbetreuung auf. Ein Unfall oder eine Krankheit kann beides stark beeinträchtigen. Das gilt für Alleinerziehende noch viel mehr. Prüfen Sie unbedingt, wie gut Sie abgesichert sind, wenn ein Elternteil nicht mehr arbeiten kann, von der IV abhängig wird oder stirbt. Diese Informationen finden Sie in Ihrem BVG-Vorsorgeausweis, den Sie jährlich von Ihrer Pensionskasse bekommen, sowie in allfälligen privaten Versicherungspolicen (Erwerbsunfähigkeit oder Todesfall).

 

2. Absicherung Kinder

Wenn Ihr Kind einen Unfall hat oder krank wird, verändert das den Familienalltag unter Umständen sehr stark. Oft entstehen durch das Ereignis hohe Kosten und gleichzeitig sinkt das Haushaltseinkommen, weil ein Elternteil mehr Betreuungsarbeit leisten muss. Klären Sie ab, wie Sie in einem solchen Fall abgesichert sind.  

 

3. Altersvorsorge Eltern

Als nächstes sollten Sie sich um Ihre Altersvorsorge kümmern. Wie viel Geld bekommen Sie nach Ihrer Pensionierung? Bestellen Sie den Auszug Ihres individuellen Kontos (IK-Auszug) bei der Ausgleichskasse Ihres Wohnkantons oder Ihres Arbeitgebers. Das ist die Grundlage für die Berechnung Ihrer Alters-, Hinterlassenen- oder Invalidenrente. Prüfen Sie auch Ihren BVG-Vorsorgeausweis, den Sie jährlich von der Pensionskasse bekommen. Und wenn Sie eine Säule 3a, eine gebundene Vorsorge oder eine Lebensversicherung mit Sparanteil in der freien Vorsorge 3b haben, dann rechnen Sie auch diese private Altersvorsorge dazu.

 

Diese Tipps sind eine generelle Basis, aber jede Situation hat ihre speziellen Themen. Lassen Sie sich  von einem Experten individuell beraten.

 

Zur Praxis: So setzen Sie die Tipps gleich in Ihrem Familienbudget um 

Rechnen wir die drei Tipps an einem praktischen Beispiel durch. Wir zeigen Ihnen am Fall der Familie Mustermann, mit welchen Kosten Sie für Absicherung und Altersvorsorge rechnen müssen. Die Mustermanns sind laut Bundesamt für Statistik in finanzieller Hinsicht eine Schweizer Durchschnittsfamilie:

 

 

Finden Sie hier die kantonalen Kinderzulagen als PDF. (AHV/IV)

 

1. Absicherung Eltern

Wenn Petra oder André wegen Unfall oder Krankheit nicht mehr arbeiten können, bezahlen Versicherungen einen Teil des fehlenden Einkommens. Um den Lebensstandard nach einem solchen Ereignis halten zu können, sollte sich Familie Mustermann aber zusätzlich privat absichern. Das ist bereits mit einem geringen monatlichen Betrag möglich:

 

 

Familie Mustermann kann also bereits für CHF 100 pro Monat und Person die zwei gängigsten Risiken absichern. Die Mustermanns können sich in diesen Ausnahmesituationen aufs Wesentliche konzentrieren und müssen sich nicht fragen, wie sie Miete, Hypothek, Auto oder eine Haushaltshilfe finanzieren.

 

Generali Tipp: Sie können die Risikoabsicherung  in einer Säule 3a abschliessen. So profitieren Sie vom doppelten Steuereffekt.

 

Generali Tipp: Krankheit ist die häufigste Ursache für Erwerbsunfähigkeit (80% aller Fälle). Krankheit ist aber viel schlechter abgesichert als das Risiko Unfall. Wie Sie diese Lücken schliessen können und weitere Tipps finden Sie in unserem Ratgeber «Familie absichern».

 

2. Absicherung Kinder

Petra und André Mustermann wollen ihre Kinder im Fall einer späteren Erwerbsunfähigkeit absichern. Gleichzeitig können Sie mit dieser Vorsorge für die Zukunft ihrer Kinder sparen. Eine gute Absicherung wie beispielsweise die Kindervorsorge KIDS würde Sohn Tobi nach seiner Volljährigkeit ein selbständiges Leben ermöglichen, wenn er wegen eines Unfalls nicht ins Berufsleben einsteigen könnte. Sollte die Vorsorge bis zu seinem 18. Geburtstag nicht gebraucht werden, wird das gesparte Geld für Tobi zum Startkapital ins Erwachsenenleben.

 

Generali Tipp: Nehmen Sie die Hälfte der Kinderzulagen und bezahlen Sie damit monatlich die Absicherung Ihres Kindes. Besser können Sie das Geld nicht investieren. 

 

 

3. Altersvorsorge Eltern 

Jede zweite Person in der Schweiz macht sich Sorgen um ihre Altersvorsorge. Zu Recht, denn die 1. und 2. Säule sind stark im Wandel – ein entscheidender Faktor ist beispielsweise der Umwandlungssatz in der Pensionskasse. Das heisst für Sie als Sparer, dass Sie im Alter immer weniger Geld erhalten werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Altersvorsorge mithilfe der privaten Vorsorge selbst in die Hand nehmen.

 

Als Familie ist Sparen für die Altersvorsorge oft schwierig, weil viel Geld in den Alltag und in andere Sparziele fliesst. Aber schon kleine Beträge können dank dem Zinseszins zu einer grossen Summe wachsen. Unter dem Motto «Alles ist besser als nichts» lohnt sich Sparen fürs Alter besonders in jungen Jahren sehr.

 

 

Weitere Vorteile der privaten Vorsorge

In der privaten Vorsorge gibt es viele verschiedene, teils komplexe Lösungen – sowohl bei Banken als auch bei Versicherungen. Beide Anbieter haben ihre Vor- und Nachteile. Mit unserer flexiblen Säule 3a können Sie jetzt ein Produkt abschliessen, das die Vorteile aus beiden Welten vereint:

  • Weniger Steuern: Den gesamten Sparbeitrag, den Sie in die 3. Säule einzahlen, können Sie vom steuerbaren Einkommen abziehen. Je nach Steuerfuss sparen Sie so innerhalb von 30 Jahren bis zu CHF 40'000.
  • Versicherung spart für Sie: Falls Sie erwerbsunfähig werden, bezahlen wir für Sie jedes Jahr bis zu CHF 3'000 in Ihre Säule 3a ein. 
  • Flexibel bleiben: Wenn es finanziell eng wird, können Sie die Einzahlung in die Säule 3a reduzieren. 

 

Es passiert oft, dass im Leben einer Familien Vorsorgelücken entstehen. Denn wer sich zu Hause um die Familie kümmert und nicht angestellt ist, hat keine eigene Pensionskasse. Auch Teilzeitarbeit oder ein Jobausstieg nach der Geburt des Kindes können Vorsorgelücken verursachen.Mehr Infos, wie Sie diese Vorsorgelücken mithilfe einer Säule 3a füllen können, finden Sie in unserem Artikel «Wie fülle ich Vorsorgelücken» oder bei Ihrem Vorsorge-Berater

 

Generali Tipp: Ihr Guthaben in der Säule 3a können Sie für Sparziele wie beispielsweise für den Kauf von Wohneigentum oder für den Schritt in die Selbständigkeit einsetzen. Ihr Vorsorge-Berater hilft gerne weiter.

 

Fazit

Familien müssen clever budgetieren, um ihre mittel- und langfristigen Sparziele zu erreichen. Wichtig ist, realistisch zu rechnen, die besten Vorsorgelösungen zu finden und nicht nur an morgen, sondern auch an die Zeit nach der Pensionierung zu denken. Wenn mögliche Risiken und die Altersvorsorge geklärt und budgetiert sind, steht Ihren Wünschen und Träumen nichts mehr im Weg. Verlieren Sie beim Sparen nicht die Geduld. Denn schon kleine monatliche Beträge können sich über die Jahre hinweg zu einem stattlichen Betrag summieren. 

Über den Autor

Guido hat Betriebsökonomie FH studiert und ist eidg. dipl. Versicherungsfachmann VBV. Er ist seit über 25 Jahren im Versicherungswesen tätig und bildet in der Generali Academy Versicherungsfachleute aus. Guido hat einen Executive Master of Finance ZHAW und ist auch eidg. dipl. Lehrer für Wirtschaft und Gesellschaft EHB sowie Mitglied von #TeamVorsorge.

 

Guido G. Studier, Training Expert bei Generali

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