Aktien oder Anlagefonds?

Mär 16, 2022.

In diesem Artikel zum Thema «Geld anlegen» lernen Sie die Anlageinstrumente Aktien und Anlagefonds kennen. Was sind die Vor- und Nachteile und was müssen Anlegerinnen und Anleger beachten?

Aktien: die Renditeträger

Mit dem Kauf einer Aktie werden Sie zum Miteigentümer eines Unternehmens. Sie können an der Generalversammlung mitbestimmen und sind am Unternehmenserfolg beteiligt – einerseits über die Dividende, vor allem aber über mögliche Kursgewinne.

 

Wenn Sie langfristig investieren und eine relativ hohe Rendite erzielen wollen, kommen Sie an Aktien kaum vorbei. Allerdings geht die langfristig hohe Rendite auf Kosten der Nerven, die bei zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen arg strapaziert werden können. Schweizer Aktien haben beispielsweise in der Finanzkrise von 2008 rund einen Drittel an Wert verloren (siehe Kasten).

 

Doch trotz solch einschneidender Kurseinbrüche standen die Schweizer Aktienkurse Ende 2017 so hoch wie nie zuvor (siehe Grafik). Der Wert von Aktien – und in bescheidenerem Mass auch von Obligationen – ist deutlich schneller gestiegen als die Inflation (in der Grafik als Konsumentenpreisindex dargestellt).

 

Extreme Aktienjahre

  Jahresrendite   Jahresrendite
Negativjahre2008 Negativjahre–34,05% Positivjahre1985 Positivjahre61.36%
Negativjahre1974 Negativjahre–33,14% Positivjahre1997 Positivjahre55.19%
Negativjahre1931 Negativjahre–30,09% Positivjahre1936 Positivjahre52.52%
Negativjahre1987 Negativjahre–27,48% Positivjahre1993 Positivjahre50.81%
Negativjahre2002 Negativjahre–25,95% Positivjahre1961 Positivjahre49.39%
Negative years1990 Negative years–19.31% Positive years2019 Positive years30.59%

Wertentwicklung von Aktien und Obligationen

Source: Banque Pictet

 

Was heisst das für die Zukunft?

In der Vergangenheitsperspektive gehen Aktien im Vergleich mit Obligationen deutlich als Sieger hervor. Doch vergangene Renditen sind niemals Indikatoren für zukünftige. Dennoch gehen die Fachleute davon aus, dass Aktien auch in Zukunft höher rentieren werden als Obligationen.

 

Sichere Prognosen über die künftige Kursentwicklung einer einzelnen Aktie allerdings lassen sich nicht stellen. Deshalb raten Vermögensberater dazu, einen ganzen Korb von Aktien zu kaufen. Das senkt zwar die mögliche Rendite bei einem Glückstreffer, aber es reduziert die Gefahr von starken Werteinbrüchen – dank grösserer Diversifikation.

 

Generali Tipp: In Aktien sollten Sie wegen der hohen Kursschwankungen nur das Geld investieren, das Sie längerfristig angelegt lassen können, um keine Verluste realisieren zu müssen.

Anlagefonds: Diversifikation inbegriffen

Mit einem Fonds kaufen Sie einen ganzen Korb von Aktien, Obligationen oder anderen Wertpapieren. Weltweit gibt es sehr viele Fondsmanager, die um die Gunst der Anlegerinnen und Anleger buhlen. Sie bieten nicht nur Aktien-, Obligationen-, Immobilien- und Geldmarktfonds, sondern auch Strategiefonds, Exchange Traded Funds (ETFs), Hedge Funds und Dachfonds. Jede Kategorie hat wiederum Unterkategorien und bietet seine eigenen Vor- und Nachteile.

 

Die Aufteilung des Fondsvermögens auf viele verschiedene Positionen ermöglicht Ihnen als Anleger oder Investor auch mit kleineren Beträgen eine gute Diversifikation. Auch sind die Anlagefonds in der Regel gut dokumentiert. Auf den Internetplattformen der Anbieter finden Sie detaillierte Unterlagen, insbesondere das Factsheet mit den wichtigsten Kennzahlen, der Entwicklung in der Vergangenheit, der Anlagestruktur und den Kosten.

 

Gemessen werden Fonds an einem sogenannten Benchmark. Das ist häufig ein Index, zum Beispiel der SMI (Swiss Market Index).

 

PASSIV VS. AKTIV GEMANAGTE FONDS

Es gibt verschiedene Arten von Fonds. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch in der Art und Weise wie Fondsmanager die Fonds managen. Bei einem aktiv gemanagten Fonds werden, wie der Name bereits andeutet, die im Fonds enthaltenen Wertpapiere kontinuierlich auf bessere Wertpapiere überprüft. Die Investmentspezialisten halten dabei immer die im Fonds definierten Ziele ein. Passiv gemanagte Fonds sind das Gegenstück zu den aktiv gemanagten Fonds. Weil hier nicht aktive Investmententscheide gefällt werden, sind die Gebühren für passiv gemanagte Fonds meist günstiger.

 

Generali Tipp: Versuchen Sie nicht den besten Fonds am Markt zu finden. Sondern besser einen Fonds, der zu Ihnen passt und hinter dem Sie stehen können.

 

MEHR ZUM THEMA

Der dritte Artikel unserer Serie «Geld anlegen» erklärt, wobei es sich bei einem Exchange Traded Fund handelt.

ÜBER DEN AUTOR

Raphaël Savary übt seinen Beruf seit 13 Jahren mit viel Leidenschaft aus. Er besitzt ein eidgenössisches Diplom als Finanzberater und ist bei Generali als Verkaufsleiter Region Lausanne-Riviera tätig. Durch einen Ansatz der globalen Analyse und der ganzheitlichen Betrachtung profitieren die Kundinnen und Kunden von Generali von einer optimalen Rundum-Betreuung in den Bereichen Versicherungen, Finanzen und Vorsorge.

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