Der Exchange traded fund: was ist das eigentlich?

Mär 16, 2022.

Im dritten Artikel zum Thema «Geld anlegen» erklären wir Ihnen, was ein Exchange Traded Fund ist, was die Vorteile dieses Anlageinstruments sind und auf welche Punkte Sie bezüglich Kosten achten müssen.

Ein Exchange Traded Fund, kurz ETF, ist ein äusserst spesengünstiges Anlageinstrument welches wie Aktien fortlaufend an der Börse gehandelt werden kann. Auch fällt, anders als bei anderen Anlagefonds, beim Kauf keine Ausgabekommission an, sondern lediglich die Courtage wie bei jedem Direkterwerb von Wertschriften. Als Sondervermögen stehen ETFs unter öffentlicher Aufsicht und beinhalten kein Emittentenrisiko. Das Angebot wird laufend erweitert. Es gibt ETFs auf Branchen (wie Energie, Technologie), Regionen (Schwellenländer) und Rohwaren (zum Beispiel Gold) und solche, die sich an den verschiedenen Anlagestrategien orientieren (reine Obligationen-ETFs, reine Aktien-ETFs).

 

DER VORTEIL VON ETFS

ETFs sind oft sehr günstig – durchschnittlich um mehr als ein Prozent günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Und dies pro Jahr, da kein aktives Management erforderlich ist. Mit ETFs kann zum Beispiel in Kernindizes wie SMI, SPI, S&P500 und EuroStoxx50 investiert werden.

 

Wie andere Fonds unterstehen auch ETFs der Aufsicht durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA. Die Schweizer Börse muss zudem darüber wachen, dass für jeden ETF jederzeit faire Kauf- und Verkaufskurse angeboten werden. 

 

die Kosten von Fonds

Die Kosten eines Fonds werden vom Anbieter meist in Form einer Kennzahl, der Total Expense Ratio (TER), ausgewiesen, und zwar als Prozentsatz vom investierten Vermögen.

 

In der TER sind – obwohl dies der Name vermuten liesse – nicht alle Kosten enthalten. Was dazugehört und was sonst noch anfällt, sehen Sie im folgenden Kasten.

 

TER und weitere Kosten

In der TER enthalten sind folgende Positionen:

  • Managementgebühr: Für einen Aktienfonds kann diese auch mal über 2 Prozent liegen, bei einem günstigen ETF liegt sie im Promillebereich.
  • Depotbankgebühr: Diese Gebühr erhebt die Fondsbank. In der Regel beträgt sie weniger als 0.3 Prozent des Fondsvermögens pro Jahr.
  • Kosten für den Geschäftsbetrieb: Zum Beispiel für Fondsprospekte, Wirtschaftsprüfer, Werbeaktionen.

 

Nicht in der TER enthalten sind drei weitere Positionen:

  • Ausgabeaufschlag: Eine einmalige Vertriebsprovision, die Sie beim Kauf eines Fonds bezahlen müssen. Meist geben die Fondsgesellschaften in den Unterlagen einen maximalen Prozentsatz an, den die Vertriebsgesellschaften verwenden dürfen. Dieser liegt oft bei 5 Prozent.
  • Rücknahmekommission: Wenn Sie Ihre Fondsanteile der Fondsgesellschaft zurückverkaufen, müssen Sie häufig eine Gebühr entrichten.
  • Depotgebühr: Das ist die Gebühr für Ihr eigenes Wertschriftendepot. Sie liegt bei etwa 0.2 Prozent des Depotwerts.

 

Hinweis: Um den für Sie richtigen ETF zu finden, sollten Sie auf jeden Fall verschiedene Produkte miteinander vergleichen und auf die nicht in der TER enthaltenen Positionen überprüfen.

 

DIE WAHL DES RICHTIGEN FONDS

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist das Rating von Fonds. Es gibt eine ganze Reihe von spezialisierten Fondsanalysefirmen, die Qualität und Performance der Fonds prüfen und Sterne verleihen: zum Beispiel, Morningstar und Sustainalytics.Die Wahl des richtigen Fonds

 

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ÜBER DEN AUTOR

Raphaël Savary übt seinen Beruf seit 13 Jahren mit viel Leidenschaft aus. Er besitzt ein eidgenössisches Diplom als Finanzberater und ist bei Generali als Verkaufsleiter Region Lausanne-Riviera tätig. Durch einen Ansatz der globalen Analyse und der ganzheitlichen Betrachtung profitieren die Kundinnen und Kunden von Generali von einer optimalen Rundum-Betreuung in den Bereichen Versicherungen, Finanzen und Vorsorge.

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