MegaMarieplus: Schweizer Familienzentren stärken zum Wohl von Kindern und ihren Eltern

Dez 5, 2022.

Die Stiftung «The Human Safety Net Switzerland» unterstützt das nationale Programm «MegaMarieplus» zur Stärkung von Familienzentren. In den nächsten drei Jahren werden 60 Familienzentren am Programm teilnehmen. Dadurch erhalten mehr Eltern und Kinder von 0 bis 6 Jahren in fragilen Familiensituationen Zugang zu qualitativ hochwertigen Angeboten und einer anregenden Umgebung. Die Programmleitung übernehmen das «Marie Meierhofer Institut für das Kind» und das «Netzwerk Bildung und Familie».

In den ersten sechs Lebensjahren wird der Boden für die Bildungs- und Gesundheitsbiografie eines Menschen gelegt. In der Schweiz sind die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung weitgehend Privatsache. Die Qualität und Zugänglichkeit von Angeboten für Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren in den einzelnen Gemeinden sind unterschiedlich. Darunter leiden insbesondere Kinder in fragilen Familiensituationen, die oft sozial isoliert leben und grundlegende Erfahrungen nicht machen können. Gemäss Zahlen von Caritas Schweiz sind rund 133'000 Kinder von Armut betroffen, weitere 317'000 sind von Armut bedroht. So starten Kinder beim Eintritt in den Kindergarten bereits mit ungleichen Chancen.

 

«Zum Einschlafen erzähle ich dir eine Geschichte»: Was Eltern sich für ihre Kinder wünschen
«The Human Safety Net Switzerland», die Stiftung von Generali Schweiz, hat eine Umfrage zum Thema «Eltern sein» durchgeführt. 474 Personen haben daran teilgenommen. Das sind die Ergebnisse:

  • Eltern wünschen sich für ihre Kinder mehr Begegnungsorte
    42 Prozent möchten Orte, an denen die Kinder kreativ sein können.
    39 Prozent vermissen Orte, an denen begleitetes Spielen möglich ist.
     
  • Eltern finden Spracherwerb für Kinder bis zum Alter von vier Jahren besonders wichtig
    35 Prozent der Befragten finden «Sprache entdecken und üben» am wichtigsten.
    26 Prozent halten den Erwerb von Sozialkompetenz für zentral.
    14 Prozent messen der Bewegungsförderung den höchsten Stellenwert zu.
     

Bei den berichteten Aktivitäten zeigen sich signifikante Unterschiede je nach Bildungsgrad der Eltern. Jene mit höherer Bildung lesen den Kindern deutlich häufiger vor, singen mit ihnen oder schaffen Gelegenheiten zur Bewegung. Die Umfrage zeigt auch auf, dass sich rund ein Drittel der Eltern isoliert fühlt. Eltern von Kindern unter sechs Jahren sind von der Isolation häufiger betroffen als Eltern von älteren Kindern.

 

«MegaMarieplus»: Lancierung eines nationalen Programms zum Wohl von Kindern und ihren Eltern
Damit sich Kinder positiv entwickeln und chancengleich ins Leben starten können, brauchen sie eine fürsorgliche Betreuung, eine liebevolle Begleitung und Orte für Spiel und kreatives Tun. Die Eltern schätzen den Austausch untereinander und alltagsnahe Beratung. Familienzentren können genau das bieten. Hier setzt das «MegaMarieplus»-Programm in den nächsten drei Jahren an. Unterstützt durch «The Human Safety Net» hat das «Marie Meierhofer Institut für das Kind» mit dem «Netzwerk Bildung und Familie» ein wissenschaftlich fundiertes und praxisnahes Programm zur Stärkung von Familienzentren entwickelt. Bis 2025 sollen 60 Familienzentren am Programm teilnehmen. Rund 24'000 Eltern und Kinder von 0 bis 6 Jahren in fragilen Familiensituationen werden von den Angeboten profitieren. Zudem sollen mindestens 25 Gemeinden ihre Familienzentren neu unterstützen oder die Zusammenarbeit intensivieren. Heidi Simoni, Leiterin des «Marie Meierhofer Institut für das Kind»: «Mit dem innovativen Programm möchten wir erreichen, dass mehr Kinder und Eltern Zugang zu einem anregenden Umfeld erhalten. Speziell im Fokus stehen dabei vulnerable und isoliert lebende Familien mit Kindern. Wenn Kinder aufmerksam begleitet zusammen Kreativität, Bewegung, Spiel und Sprache entdecken können, eröffnen sich ihnen enorm wichtige Lerngelegenheiten».

 

Das Programm setzt auf drei zentrale Hebel

  • Wissenstransfer: Familienzentren werden dazu befähigt, wirksame Angebote für Kinder und Familien zu entwickeln oder bewährte Angebote zu übernehmen. Der Fokus liegt dabei auf der Weiterbildung und Begleitung von Fachpersonen und Ehrenamtlichen in den Zentren.
     
  • Stärkung: Familienzentren werden dabei unterstützt, ihre Strukturen zu stärken und sich weiterzuentwickeln. Ihre Vernetzung wird weiter aufgebaut, damit sie voneinander lernen können.
     
  • Verankerung: Gemeinden werden beraten, wie sie Familienzentren für ihre Bewohnerinnen und Bewohner unterstützen können. Als Basis soll aufgezeigt werden, wieso Familienzentren so wertvoll sind. Damit wird der Grundstein für ein stärkeres Engagement der Gemeinden und des öffentlichen Sektors gelegt.

 

Das Programm baut auf der Expertise des «Marie Meierhofer Institut für das Kind» und des «Netzwerk Bildung und Familie» mit seinen aktuell rund 155 Familienzentren auf. Umgesetzt wird es in einer breiten Allianz. Bis jetzt haben die folgenden Organisationen ihre Mitarbeit zugesagt: a:primo, Associazione Progetto Genitori, Fadenspule, Kinderfreundliche Gemeinden (UNICEF), KKJ, LAPURLA, LISS, Primokiz (Radix), SIKJM. Die Umsetzung des Programms wird laufend dokumentiert und seine Wirkung durch eine externe Stelle evaluiert. Dies ermöglicht falls nötig zeitnah Anpassungen und neue Erkenntnisse.

 

«The Human Safety Net» macht sich für Familien stark
Mit der Bewegung «The Human Safety Net» (THSN) setzt sich die Versicherungsgruppe Generali weltweit für vulnerable Kinder und ihre Eltern ein. Mit der globalen «Scale Up Impact»-Initiative erhalten Programme mit einer grossen sozialen Wirkung finanzielle und nicht-finanzielle Unterstützung. Damit können sie ihre Wirkung landesweit steigern und verstärken. Dazu Alan Barbieri, Head of Programmes bei The Human Safety Net Global Foundation: «Alle Kinder sollen Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung und Erziehung erhalten. Vom wissenschaftlichen und zugleich praxisnahen Ansatz von ‘MegaMarieplus’ werden künftig in der ganzen Schweiz mehr Kinder, die in einer fragilen Familiensituation aufwachsen, profitieren». Die Stiftung «The Human Safety Net Switzerland» trägt in drei Bereichen zum Gelingen von «MegaMarieplus» bei. Alexandra Waldmeier, Präsidentin der Schweizer Stiftung, erklärt: «Neben der finanziellen Unterstützung des Programms werden wir noch mehr Mitarbeitende von Generali Schweiz mobilisieren. Im Rahmen von Freiwilligenarbeit setzen sie sich für die Familien in ihrer Region ein. Zudem möchten wir als Stiftung das Bewusstsein für die frühkindliche Entwicklung in der ganzen Schweiz schärfen und Gespräche zu diesem Thema anregen».

ÜBER THE HUMAN SAFETY NET SWITZERLAND
Die Stiftung «The Human Safety Net Switzerland» fördert vulnerable Kinder von 0 bis 6 Jahren und ihre Eltern. Und sie unterstützt Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund dabei, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen «Marie Meierhofer Institut für das Kind» und «Capacity Zurich» setzt sich die Stiftung für diese Anliegen ein. Die Stiftung wurde 2019 von Generali Schweiz gegründet und ist das Fundament ihres sozialen Engagements in der Schweiz.
www.generali.ch/thsn

 

ÜBER THE HUMAN SAFETY NET GLOBAL
«The Human Safety Net» ist eine weltweite Bewegung von Menschen, die anderen helfen. Ihre Aufgabe ist es, das Potenzial vulnerabler Menschen freizusetzen, damit sie das Leben ihrer Familien und Gemeinschaften verändern können. Die Programme von «The Human Safety Net» unterstützen vulnerable Familien mit Kindern (0-6 Jahre) und tragen durch Unternehmertum zur Integration von Geflüchteten in die Gesellschaft bei. Zu diesem Zweck arbeitet «The Human Safety Net» mit Nichtregierungsorganisationen und dem Privatsektor in Europa, Asien und Südamerika zusammen. Der Motor von «The Human Safety Net» ist eine 2017 von Generali gegründete Stiftung, die in 24 Ländern mit einem Partnernetzwerk von über 60 Nichtregierungsorganisationen und Sozialunternehmen aktiv ist. Bisher haben die Programme über 200.000 Menschen erreicht und zahlen damit auf fünf «Sustainable Development Goals (SDGs)» der Vereinten Nationen ein. Das Programm «Für Familien» unterstützt die Indikatoren für die frühe Kindheit (SDG 3 und 4); das Programm «Für Geflüchtete» trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen und nachhaltigen Gemeinschaften bei (SDG 8 und 11); die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern und Interessengruppen trägt zum SDG 17 bei. Der Sitz von The Human Safety Net befindet sich in Venedig, am Markusplatz, in der Procuratie Vecchie.
www.thehumansafetynet.org

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