Sabbatical
Sabbatjahr in der Schweiz: Worauf Sie bei Ihrer Auszeit achten sollten.
Wie wäre es, wenn Sie sich von Ihrem Arbeitsalltag eine Auszeit gönnen könnten? Ein Sabbatical verschafft Ihnen eine Pause vom Job. Damit Sie diese Erholung auch geniessen können, sollten Sie zuvor Ihre Vorsorge planen.
Ein Sabbatical, auch Sabbatjahr genannt, ist eine in der Regel unbezahlte Auszeit vom Job. Sie beträgt meist zwischen drei und zwölf Monaten. In dieser Zeit haben Arbeitnehmende die Möglichkeit, sich von ihrer beruflichen Tätigkeit zu erholen und sich selbst in anderer Form zu verwirklichen. Oftmals nutzen Arbeitnehmende ein Sabbatical, um innezuhalten und sich besser kennenzulernen. Häufig stehen Fragen wie «Was möchte ich im Leben erreichen?» im Vordergrund.
Das Sabbatical gewinnt in der Schweiz immer mehr an Bedeutung. So bestehen bereits vereinzelte Regelungen für Mitarbeitende im öffentlichen Dienst, die eine berufliche Auszeit unterstützen. Doch ebenso ergreifen immer mehr Arbeitnehmende in der freien Wirtschaft die Chance, sich in einem Sabbatjahr selbst zu verwirklichen. Denn auch ohne offiziellen Rechtsanspruch befürworten immer mehr grosse Unternehmen die Pause vom Job, da sie von erholten und motivierten Mitarbeitenden profitieren.
Ob für eine Weltreise, eine freiwillige Tätigkeit oder eine berufliche Neuorientierung: Bei den Arbeitnehmenden wird ein Sabbatical in der Schweiz immer beliebter, um lang gehegte Träume zu erfüllen oder persönliche Ziele neu zu definieren. Damit Sie Ihre Auszeit in vollen Zügen geniessen können, gilt es vorzusorgen. So sind Sie auch im Fall von Krankheit oder Unfall abgesichert.
Wenn Sie ein Sabbatjahr in der Schweiz planen, sollten Sie sich aktiv um Ihre Vorsorge kümmern. Denn eine berufliche Auszeit, die länger als einen Monat dauert, kann sich später auf die finanzielle Sicherheit auswirken.
Bei einem Sabbatical von weniger als einem Monat sind Sie im Rahmen des Gesetzes weiterhin bei der AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) versichert. Diese sichert Sie als 1. Säule gegen Risiken wie Invalidität und Tod infolge von Unfall oder Krankheit ab. Ebenso läuft die 2. Säule der beruflichen Vorsorge unverändert weiter.
Pausieren Sie jedoch länger, hängen die Leistungen von Ihrer Pensionskasse ab. So können die Leistungen zwischen 6 und 24 Monaten weiterlaufen. Ebenso entscheidend ist, welche Form von Sabbatical Sie machen: Behalten Sie Ihre Stelle und kehren anschliessend zurück, oder möchten Sie Ihren Job kündigen und eine Auszeit nehmen?
Entscheiden Sie sich dafür, eine kurze Auszeit von Ihrem Job zu nehmen, und erhalten Sie weiterhin Ihren Lohn? Dann brauchen Sie sich um Ihre Vorsorge keine Gedanken zu machen. Denn Sie leisten trotz der Pause weiterhin die Beiträge für die AHV und für Ihre Pensionskasse. Möchten Sie aufgrund Ihrer Lohnfortzahlung weiterhin in die Säule 3a einzahlen, ist das ebenso möglich.
Diese Variante des Sabbaticals erlauben einige Unternehmen unter verschiedenen Bedingungen:
Einige Unternehmen erlauben es ihren Mitarbeitenden, ein Sabbatjahr mit unbezahltem Urlaub zu realisieren. Obwohl Sie keinen Lohn erhalten, bleiben Sie gesetzlich sozialversichert. Zudem haben Sie nach der Rückkehr weiterhin Anspruch auf Ihren Job. Das sollten Sie bei Ihrer Vorsorge beachten:
Wenn Sie sich beruflich neu orientieren möchten und Ihren Job kündigen, bevor Sie eine Auszeit nehmen, sollten Sie privat vorsorgen. So vermeiden Sie grosse Lücken in Ihrer Altersvorsorge.
Eine Auszeit tut gut, um die Batterien wieder aufzuladen. Doch damit Sie Ihr Sabbatical auch in vollen Zügen geniessen können, sollten Sie sich zuvor absichern. Neben Plänen für die Altersvorsorge lohnt sich ein weiterer Versicherungsschutz, um finanziell abgesichert zu sein. Treffen Sie daher Vorkehrungen.
Beziehen Sie kein Gehalt mehr, sind Sie noch 30 Tage nach der letzten Lohnauszahlung gegen Unfälle versichert. Danach erlischt der Versicherungsschutz über Ihren Arbeitgeber. Um in Ihrem Sabbatjahr ebenfalls abgesichert zu sein, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Verbringen Sie Ihr Sabbatical in einem anderen Land und melden sich in der Schweiz ab, müssen Sie sich in jedem Fall selbst um einen Versicherungsschutz im Zielland bemühen.
Bleiben Sie an Ihrem Wohnort in der Schweiz gemeldet, besteht der Versicherungsschutz Ihrer Krankenkasse auch während Ihres Sabbaticals weiter. Denn die Grundversicherung ist einheitlich geregelt. Halten Sie sich während Ihrer Auszeit in einem EU/EFTA-Land auf, sind Sie durch die Grundversicherung im Fall von Krankheit oder Unfall ebenso abgesichert.
In einem Drittstaat zahlt die Grundversicherung maximal das Doppelte der Kosten, die in Ihrem Wohnkanton für die Behandlung anfallen würden. Daher lohnt es sich oftmals, eine Zusatzversicherung abzuschliessen. So sind Sie auch in Ländern mit hohen Behandlungskosten wie Japan, Australien, Kanada oder den USA abgesichert. Eine Zusatzversicherung deckt meist auch die Kosten für einen medizinischen Rücktransport in die Schweiz oder Rettungstransporte im Ausland ab.
Viele Versicherungen bieten die Möglichkeit, die Krankentaggeldversicherung auch nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses oder während eines Sabbaticals aufrechtzuerhalten. Die Prämien gehen zu Ihren Lasten. Je nachdem, wie hoch der Schutz ausfällt, kann es sich lohnen, eine Zusatzversicherung oder eine Reiseversicherung bei Ihrer Krankenkasse abzuschliessen.
Während Ihrer Auszeit haben sich in der Regel sowohl Sie als auch die Situation an Ihrem Arbeitsplatz verändert. Daher sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um wieder im Arbeitsalltag anzukommen. Planen Sie am besten eine Übergangsphase ein.
Haben Sie Ihren Job gekündigt, bevor Sie eine Auszeit genommen haben, sollten Sie sich rechtzeitig um eine neue Stelle bemühen. In Ihrem Lebenslauf gilt es, Ihr Sabbatical gut zu begründen. Erklären Sie, welche Ziele Sie während Ihrer Auszeit erreicht haben. Sobald Sie eine neue Stelle antreten, müssen Sie das Kapital von Ihrem Freizügigkeitskonto in die neue Pensionskasse einbringen.