Vorsorgeberatung bei Generali: Gizem Açal erklärt, wies geht

Sep 1, 2022.

Dass die Altersvorsorge wichtig ist, wissen die meisten – auch wenn sie das Thema gerne vor sich herschieben. Dabei wäre es so einfach: Mit einer Vorsorgeberatung lässt sich in nur zwei Terminen eine individuell passende Lösung finden. Aber wie läuft die Beratung ab und warum ist es wichtig, diese regelmässig zu wiederholen? Und was macht eigentlich eine Vorsorgeberaterin? Gizem Açal hat Antworten.

Gizem, du bist Vorsorgeberaterin bei Generali und leitest seit dem 1. Juni 2022 die Agenturen Liestal und Olten. Was gefällt dir an deinem Job als Vorsorgeberaterin?

 

G: Besonders gefällt mir die Begegnung mit den Kundinnen und Kunden und ihren individuellen Wünschen und Zielen. Das Offenlegen der Bedürfnisse und das in mich gesetzte Vertrauen meiner Kundschaft spornt mich täglich an, die beste Vorsorgelösung für sie zu finden. Denn meine erarbeiteten Lösungen müssen immer flexibel, budget- und bedarfsgerecht sein, so dass sie auch bei sich ändernden Lebenslagen funktionieren. Das macht meinen Beruf sehr spannend und fast schon zu einer Berufung.

 

Welche Ausbildung hast du durchlaufen, um Vorsorgeberaterin zu werden?

 

G: Zuerst habe ich ein berufsbegleitendes Studium in Betriebswirtschaft absolviert. Dort bin ich bereits mit dem Thema Vorsorge in Berührung gekommen. Das kam mir dann zugute, als ich mich entschloss, die Ausbildung zur Vorsorgeberaterin bei der Generali Academy zu durchlaufen. Die Schulung zur Vorsorgeberaterin umfasst sämtliche Aspekte des Lebens, sei es Geburt, Ausbildung, Auszug aus dem Elternhaus, Hochzeit, Scheidung, Eigenheimkauf, Pensionierung oder Alter und Tod. Auch die möglichen Stolpersteine, die uns auf dem Lebensweg begleiten könnten – also Unfall, Krankheit oder eine allfällige Invalidität – wurden in meiner Ausbildung zur Vorsorgeberaterin thematisiert. 

 

Im Anschluss habe ich den Abschluss zur Finanzberaterin gemacht. Aktuell bin ich im Studium zur eidg. dipl. Finanzplanerin, damit ich meine Kundinnen und Kunden optimal beraten kann.

 

Was dürfen deine Kundinnen und Kunden von der Vorsorgeberatung erwarten?

 

G: Eine Vorsorgeberatung hat immer das Ziel, die Bedürfnisse und Wünsche meiner Kundinnen und Kunden in Bezug auf ihre Vorsorgesituation und ihre vorhandenen finanziellen Mittel in Einklang zu bringen. Dabei gilt der Leitsatz, jeden versicherten Franken dort einzusetzen, wo der Bedarf am grössten ist. Ineffiziente, unnötige Versicherungen sollen eingespart und das so «gewonnene» Geld in die Altersvorsorge investiert werden. Es gibt keinen Standardplan. Jeder Kunde bzw. jede Kundin ist individuell und erhält von mir eine massgeschneiderte Lösung.

 

Wie läuft eine Vorsorgeberatung ab?

 

G: Meist besteht eine Vorsorgeberatung aus zwei Terminen. Zuerst wird eine Bedarfsanalyse erstellt. Konkret geht es um die Frage: Was wünscht sich die Kundin oder der Kunde? Dies erfrage ich, indem ich viele offene Fragen zu allen möglichen Themen wie Vorsorge-, Spar-, Anlage- und Freizeitverhalten, Wohn-, Steuer-, Familiensituation und Zukunftsvisionen stelle. Bei der Bedarfsanalyse ist es für mich als Vorsorgeberaterin wichtig, richtig zuzuhören.

 

Beim zweiten Termin stelle ich meine erarbeitete Lösung der Kundschaft vor, und wir besprechen die nächsten Schritte zur Umsetzung. Es geht darum, letzte Fragen und Details zu klären und eventuell die Vorsorgelösung bei Bedarf leicht anzupassen.

 

Warum ist das Thema Altersvorsorge so wichtig?

 

G: Wie wir in diversen Sorgenbarometern sehen, rangiert das Thema AHV bzw. Altersvorsorge immer unter den Top 3. Das bedeutet, dass vielen Personen bewusst ist, dass die Altersarmut auch sie treffen kann. Denn die staatlichen und beruflichen Altersrenten decken oft nur die Existenzsicherung ab. Das heisst, was man sich fürs Alter vorgenommen hat, bleibt leider nur ein Traum, weil die finanziellen Mittel nicht ausreichen oder weil während der beruflichen Zeit nicht systematisch gespart wurde.

 

Was empfiehlst du deinen Kundinnen und Kunden: Wie sollten sie sich am besten auf die Vorsorgeberatung vorbereiten?

 

G: Neben der Bereitschaft, sich auf das Vorsorgegespräch einzulassen, ist es sicher sinnvoll, die aktuellen Vorsorge- und Versicherungslösungen, Bank- und Steuerunterlagen sowie Lohnausweise zum ersten Termin mitzubringen. Nur wenn sämtliche Fakten auf dem Tisch liegen, kann auch eine optimale Lösung erarbeitet werden. Nach der Aufnahme des Ist-Zustands verarbeite ich alle relevanten Informationen zu einer massgeschneiderten, budget- und bedarfsgerechten sowie flexiblen Vorsorgelösung. Dieser Prozess dauert rund fünf bis zehn Arbeitstage.

 

Ab welchem Alter empfiehlst du eine Vorsorgeberatung?

 

G: Theoretisch ab der Volljährigkeit. Die Absicherung von Risiken wie Invalidität und allenfalls Tod ist dann schon wichtig. Das Thema Altersvorsorge wird dann relevant, wenn erstmals ein regelmässiger Lohn zufliesst und man eine feste Anstellung hat. Oder wenn man selbstständig erwerbend ist. Kurzum: Je früher, umso besser, da die Zeit gegen einen läuft.

 

Empfiehlst du, die Vorsorgeberatung zu wiederholen? Zum Beispiel, wenn sich die eigene Lebenssituation verändert?

 

G: Auf jeden Fall. Jede Änderung im familiären, persönlichen sowie im beruflichen Umfeld ist ein möglicher Anknüpfungspunkt für eine Überprüfung der Vorsorgesituation. Im Weiteren gilt die Faustregel, alle fünf Jahre die getroffenen Lösungen zu prüfen – auch wenn es nur zur Bestätigung führt, dass alles so in Ordnung ist.

 

Welches sind Situationen, in denen du eine Vorsorgeberatung dringend empfiehlst?

 

G: Von der Wiege bis zur Bahre! Was ich damit meine: Auszug aus der Elternwohnung, Volljährigkeit, berufliche Karriere, Zusammenzug mit der grossen Liebe, Heirat, Scheidung, Geburt oder Adoption von Kindern, schulische Weichenstellungen wie gymnasiale oder universitäre Laufbahn der Kinder, Ausbildung der Kinder, Kauf von Eigenheim, Auszug der Kinder, Pensionierung, Todesfall, Erbschaften, Schenkungen etc.

 

Die Aufzählung ist nicht abschliessend und kann beliebig fortgeführt werden. Persönlich bin ich überzeugt, dass man lieber einmal zu viel seine persönliche Vorsorgesituation überprüfen sollte als einmal zu wenig. Eine Vorsorgeberatung ist bei den meisten Versicherungsgesellschaften aktuell noch kostenlos, obwohl der Beratungsaufwand einem Gegenwert von CHF 500.– bis CHF 2’500.– entspricht.

 

Und zum Schluss: Gibt es etwas, das du deinen Kundinnen und Kunden noch mitteilen möchtest?

 

G: Wie bereits erwähnt, ist das Thema Altersvorsorge bei meiner Kundschaft oft präsent. Leider wird es aber immer wieder auf die lange Bank geschoben. Eine Altersvorsorge beginnt nicht erst mit 50, sondern bereits mit 25, wenn man erstmals die Lohnabzüge für die Altersbeiträge in der beruflichen Vorsorge wahrnimmt. Ab diesem Zeitpunkt hat man einen ausreichenden Zeithorizont, um mit Kleinstbeträgen für das Alter vorzusorgen. Es gilt das Prinzip: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

ÜBER GIZEM

«Das Resultat meiner Vorsorgeberatung ist, dass die Kunden für die nächsten fünf Jahre an meiner Vorsorgelösung nichts mehr ändern müssen, ausser die Lebenssituation ändert sich von heute auf morgen schlagartig. Damit sichergestellt wird, dass sich nichts ändert, kontaktiere ich meine Kundschaft einmal jährlich.»

 

Gizem Açal, Verkaufsleiterin, Generali Olten und Liestal

 

Gizem hat 2015 berufsbegleitend das Diplomstudium Betriebswirtschaft an der HSO Wirtschaftsschule Schweiz absolviert und erfolgreich mit dem Bachelor in Business Administration abgeschlossen. Seit 2019 arbeitet sie als Versicherungs- und Vorsorgeberaterin bei Generali und leitet seit Juni 2022 die Agenturen Liestal und Olten. Zurzeit ist sie in der Ausbildung zur eidg. dipl. Finanzberaterin.

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