Eigenheim im Alter

Das Alter wird jeden früher oder später einschränken. Wahrscheinlich finanziell, vielleicht auch gesundheitlich. Deshalb sollten Sie sich frühzeitig klar werden, ob Ihr Eigenheim auch im Alter der richtige Ort zum Leben ist, und ob Sie Ihre Hypothek dann noch tragen können. Zudem: Wie altersgerecht ist Ihr Wohneigentum?

Sie haben Jahre oder gar Jahrzehnte in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung verbracht. Klar möchten Sie auch nach der Pensionierung weiterhin dort leben. Aber oft verändert sich im Alter auch die finanzielle Situation, und oft bleibt weniger Geld zum Leben. Klären Sie deshalb frühzeitig, wie die Tragbarkeit für Ihr Eigenheim im Alter aussieht. Hinzu kommt die Frage, ob Ihr Zuhause auch dann noch ideal ist, wenn Sie nicht mehr gut zu Fuss oder anderweitig eingeschränkt sind.

 

Tipp: Leider sind Banken und Versicherungen oft recht unflexibel, wenn es um Neuverhandlungen mit älteren Schuldnern geht. Deshalb sollten Sie möglichst früh wissen, ob Sie Ihr Eigenheim nach der Pensionierung anders oder neu finanzieren müssen. Dann können Sie die Verhandlungen rechtzeitig beginnen.

 

 

 

 

Hypothek nach der Pensionierung: Was macht am meisten Sinn?
 

Wenn Ihr Berufsleben zu Ende geht, ändert sich auch Ihre finanzielle Situation. Die Rente aus AHV, Pensionskasse und einer 3. Säule ist oft tiefer als Ihr früheres Einkommen. Gleichzeitig steigt vielleicht Ihr Vermögen, weil in dieser Phase Lebensversicherungen ausbezahlt werden. Mit dieser neuen Ausgangslage ändern sich auch die Möglichkeiten zur Finanzierung Ihres Wohneigentums.

 

Was Sie nach der Pensionierung erwartet, können Sie schon Jahre zuvor recht gut abschätzen. Nutzen Sie diesen Vorsprung und prüfen Sie Ihre Hypothek. Steht die Ablösung sowieso bevor? Gibt es bessere Alternativen? Holen Sie sich Rat bei einem Experten und entwickeln Sie gemeinsam eine Strategie.

 

 

So berechnen Sie Ihre Tragbarkeit nach der Pensionierung

Banken und Versicherungen bestehen normalerweise darauf, dass Sie Ihre Hypothek bis zur Pensionierung auf 65% des Werts amortisieren. Zudem müssen Sie auch im Alter die Tragbarkeitsrechnung erfüllen. Die könnte so aussehen:

 

 

Ausgangslage

Wert der Eigentumswohnung

Jährliches Einkommen

Hypothekarzins für Tragbarkeitsrechnung (Durchschnitt)

 

CHF 600’000

CHF 51’000

5%

 

Maximal möglicher Hypothekarzins

Maximal mögliche Wohnkosten (1/3 von 51’000.– CHF)

– Nebenkosten (1% von 600’000.– CHF)

Betrag für Hypothekarzins

 

CHF 17’000

– CHF 6’000

CHF 11’000

 

Maximal mögliche Hypothek

Zinssatz 5%: 11’000.– CHF : 5 x 100

 

CHF 220’000

 

Einzelne Versicherungen und Banken kommen Pensionierten bei der Berechnung ihrer Tragbarkeit grosszügig entgegen. Sie nehmen beispielsweise einen Zinssatz von nur 4,5% an oder erhöhen den Anteil für maximale Wohnkosten von 40% des Einkommens. Sollte der Pensionär ein Vermögen besitzen, stufen manche Finanzinstitute einen Teil davon als Einkommen ein (je nach Finanzinstitut 2% – 9%).

 

Reicht Ihr Geld nach der Pensionierung nicht, um die Hypothek weiterhin zu finanzieren? Dann suchen Sie nach Wegen, um Ihre Hypothek zu reduzieren:

  • Wenn Sie in der Säule 3a ein Guthaben gespart haben, können Sie einen Teil davon zum Amortisieren Ihrer Hypothek verwenden.
  • Wenn Sie Geld erben, sparen Sie es für die Zeit nach der Pensionierung. Zahlen Sie damit einen Teil der Hypothek zurück.
  • Gibt es in Ihrem Budget Posten, wo Sie sparen können? Legen Sie dieses Geld vorzu zur Seite, damit Sie Ihre Hypothek im Alter reduzieren können.

 

Tipp: Nutzen Sie Phasen, in denen Hypothekarzinsen besonders tief sind, um zu sparen. Überweisen Sie die Differenz zwischen dem tatsächlichen Zinssatz und den 5% Durchschnittszins der Tragbarkeitsrechnung auf Ihr Sparkonto. Mit diesem Betrag können Sie nach der Pensionierung Ihre Hypothek abzahlen.

 

 

 

 

Altersgerechtes Wohnen: Darauf sollten Sie achten

 

Die finanzielle Situation ist das eine – aber sind Sie sicher, dass Ihr Eigenheim auch praktisch genug ist, um im Alter dort zu wohnen? Ist das Haus nicht zu gross, der Ort zu abgelegen und die Treppen zu mühsam? Mit der Pensionierung sollten Sie sich diese Fragen ehrlich beantworten. Oft ist eine zentral gelegene Eigentumswohnung mit Terrasse die bessere Lösung. Überlegen Sie sich vor dem Kaufen oder Mieten, welche Bedingungen dieses neue, altersgerechte Zuhause erfüllen muss.

  • Im Ort: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Restaurants in der Nähe Ihres neuen Zuhauses sind praktisch. Achten Sie auf eine ÖV-Haltestelle in unmittelbarer Gehdistanz.
  • In der Umgebung: Sie sollten ebenerdig zur Haustür gelangen können, auf einem gut beleuchteten Weg. Schauen Sie, ob Sie alle Wege rund ums Haus auch mit einem Rollator benutzen könnten.
  • Im Haus: Ein Lift ist enorm wichtig. Mit ihm müssen Sie Waschküche, Keller, Garage und Ihre Wohnung erreichen können. Ist der Lift gross genug, dass man mit einem Rollstuhl hineinfahren kann? Wenn in Ihrem Traumobjekt kein Lift vorhanden ist, klären Sie ab, ob man in den ersten oder zweiten Stock einen Treppenlift nachrüsten könnte.  
  • In der Wohnung: Von Vorteil ist, wenn die Wohnung nur auf einer Etage liegt. Die Türen zu den Zimmern und zum Balkon sollten mindestens 80 cm breit sein und keine Schwellen haben. Wenn die Schwelle zum Balkon nicht höher ist als 2.5 cm, ist sie auch mit einer Gehhilfe zu bewältigen.  
  • Bad: Sollten Sie ein behindertengerechtes Badezimmer brauchen, muss mindestens ein Bad in Ihrer neuen Wohnung mit wenig Aufwand angepasst werden können.  

 

Sie möchten auch nach der Pensionierung in Ihrem Eigenheim bleiben? Dann bauen Sie Ihr Zuhause schrittweise altersgerecht um. Wichtig sind eine begehbare Dusche ohne Schwelle. Und eine Küche, in der Sie die wichtigsten Schränke und Geräte auch im Sitzen bedienen können. Legen Sie wenn möglich alle wichtigen Räume in Ihrem Haus auf dieselbe Etage.

 

Tipp: Haben Sie Fragen zu alters- und behindertengerechtem Wohnen? Die Schweizer Fachstelle Hindernisfreie Architektur hilft weiter:  www.hindernisfreie-architektur.ch

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