Kaufen Sie sicher im Internet ein

Mär 14, 2018.
Online-Shopping ist bequem und beliebt. Versandbetrüger nutzen das aus, um Konsumenten beim Internet-Kauf mit Maschen wie Fake Shops hereinzulegen. Wir erklären, wie Sie die Tricks der Kriminellen erkennen und vermeiden, ihnen in die Falle zu tappen.

Marco K. traut seinen Augen nicht: Die Marken-Sneaker haben die richtige Grösse, die richtige Farbe und sind obendrein ein Wahnsinns-Schnäppchen. Mit einem Klick landen sie in seinem Warenkorb – schnell, bevor sie ihm jemand vor der Nase wegschnappt.

Jetzt muss er nur noch bezahlen. Möglich ist das einzig per Vorkasse, was der junge Mann umgehend erledigt. Schon in wenigen Tagen sollen die Schuhe geliefert werden. Doch sie kommen nie an. Einen Kundenservice oder eine Telefonnummer findet Marco K. auf der Website des Online-Händlers nicht und auch auf seine E-Mails reagiert niemand. Langsam dämmert es ihm: Er wurde abgezockt.

 

Online-Shopping mit Verstand

Einkaufen im Internet ist beliebt. Die Schweizer shoppen im europäischen Vergleich sogar überdurchschnittlich viel online. Laut einer Erhebung des Bundesamts für Statistik aus dem Jahr 2017 taten das 72 Prozent der Schweizer Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 in den drei Monaten vor der Befragung mindestens einmal. Übertroffen wurden sie dabei lediglich von den Briten mit 78 Prozent.

 

Die hohe Akzeptanz des Online-Shoppings bietet Betrügern eine gute Angriffsfläche. Beim Bestellen im Internet, aber auch beim Buchen von Ferien sollten Sie daher immer den gesunden Menschenverstand einschalten – vor allem, wenn es sich um vermeintliche Top-Angebote handelt.

 

Fake Shops locken mit Tiefstpreisen

Versandbetrug läuft oft über sogenannte Fake Shops, die von Kriminellen mit einer gefälschten oder gestohlenen Identität betrieben werden.

 

Mit satten Rabatten und Tiefstpreisen versuchen die Versandbetrüger, Sie auf ihre Seite zu locken und zum Kaufen zu bringen. In der Post landen dann aber häufig minderwertige Ware, Fälschungen von Markenprodukten oder: gar nichts. Wenn im Voraus bezahlt wurde, ist das Geld in der Regel weg.

 

Minimieren Sie beim Bezahlen das Risiko für Online-Betrug

Seriöse Versandhändler bieten immer mehrere Bezahlmethoden an. Am sichersten ist es, Ware auf Rechnung zu bestellen. Auf diese Weise können Sie deren Qualität nach dem Erhalt prüfen.

 

Nutzen Sie eine Kreditkarte, haben Sie die Möglichkeit, Zahlungen bei Problemen rückgängig zu machen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Kreditinstitut über dessen Reklamationsbedingungen. In der Regel bleiben Ihnen ab Rechnungsdatum ein paar Wochen, um Zahlungen rückgängig zu machen.

 

PayPal bietet keinen generellen Käuferschutz

Der digitale Bezahldienst PayPal bietet einen Käuferschutz. Er beinhaltet, dass der Kaufpreis für nicht gelieferte oder mangelhafte Ware erstattet wird. Aber: Dieser Schutz greift nur bei der regulären Bezahlfunktion des Dienstes. Nutzen Sie für Ihren Online-Kauf die von PayPal angebotene «Geld-an-Freunde-senden»-Option, entfällt er.

 

Lassen Sie sich nicht von seriösen Einkaufs-Portalen weglocken

Es ist ein beliebter Trick von Betrügern, Sie bei etablierten Händlern wie Amazon oder auf Hotelbuchungsportalen aus dem offiziellen Bestellvorgang herauszulocken.

 

Dafür ziehen sie beispielsweise auf Amazon Marketplace einen Fake Shop auf oder bieten eine nicht wirklich existierende Ferienwohnung an. Anschliessend versprechen sie Ihnen einen grossen Preisnachlass, wenn Sie nicht über den Check-out des seriösen Anbieters bezahlen. Wenn Sie sich darauf einlassen, verzichten Sie auf den dort garantierten Schutz.

 

Melden Sie Versandbetrug bei der Polizei

Marco K. hat seinen Fall bei der Polizei angezeigt. Zwar ist es für die Opfer von Versandbetrug meist unwahrscheinlich, ihr Geld zurückzubekommen, aber mit den Informationen können die Strafverfolgungsbehörden Fake Shops identifizieren und beseitigen.

 

Dazu konnte Marco K. seinen Beitrag leisten, indem er nachträglich noch einige Screenshots des Fake Shops anfertigte. Hilfreich sind auch Chatprotokolle oder E-Mail-Verkehr mit den Versandbetrügern. Auf diese Weise kommen neue Betrugsmaschen schnell ans Licht und machen präventive Massnahmen möglich.

 

Laden Sie sich die Checkliste Online-Shopping herunter und sehen Sie auf einen Blick, wie Sie sicher im Internet einkaufen.